Worauf bei Ökostromlabels zu achten ist

Nach dem Reaktorunglück in Fukushima haben sich sehr viele Menschen in Deutschland dazu entschlossen zu einem Ökostromanbieter zu wechseln oder einen Ökostromtarif beim Wechsel auszuwählen. Verbunden ist dies mit dem gestiegenen Umweltbewusstsein und dem Wunsch den Atomausstieg früher zu schaffen, um eine ähnliche Katastrophe hierzulande zu verhindern.

Fast jeder deutsche Stromanbieter bietet mittlerweile einen Ökostromtarif an. Dabei ist fraglich, ob der Ökostrom im Endeffekt auch wirklich öko ist. Die Anbieter tricksen sehr gerne, weil der Begriff Ökostrom in Deutschland nicht gesetzlich definiert ist.

Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn der Stromanbieter hauptsächlich konventionell hergestellten Strom produziert. Mit Hilfe von RECS-Zertifikaten kann dieser nämlich umetikettiert und ganz legal als Ökostrom verkauft werden.

Information: In Deutschland gibt es insgesamt vier richtige Ökostromanbieter, deren produzierter Strom nachweislich und garantiert aus erneuerbaren Quellen stammt. Diese vier Stromanbieter produzieren keine andere Stromart, außer Ökostrom. Es handelt sich dabei um Greenpeace Energy, Lichtblick, Naturstrom und die EWS Schönau.

Wer einen Ökostromtarif von einem Stromanbieter wählt, der auch konventionell hergestellten Strom im Angebot hat, sollte auf eines der folgenden seriösen Labels achten:

  • OK-Power Label
  • Grüner Strom Label
  • TÜV Süd Label
  • TÜV Nord Label

Eine besonders hohe Aussagekraft und Qualität haben dabei das Grüner Strom Label und das OK-Power Label. Diese beiden Vereine haben es sich zu Aufgabe gemacht die Ökostromtarife darauf zu prüfen, ob sie wirklich aus erneuerbaren Quellen stammen und den Ausbau neuer Ökostromkraftwerke zu fördern. Jeder Stromanbieter, der sein Produkt zertifizeren lassen möchte, verpflichtet sich in neue Projekte zu investieren und damit die Energiewende voranzutreiben.

Etwas mehr Vorsicht ist bei den Labels vom TÜV Nord und TÜV Süd geboten. Beide Vergabestellen garantieren zwar echten Ökostrom, doch werden die Labels oft von den Stromanbietern missbraucht. In Vergangenheit wurden Ökostromtarife mit TÜV Labels beworben, obwohl das Label vom TÜV nicht für Ökostrom stand. So kann der Kunde über den Tisch gezogen werden, indem er einen angeblichen Ökostromtarif bucht, allerdings Atom- oder Kohlestrom geliefert bekommt. Labels mit EE01 und EE02 in der Bezeichnung stehen für richtigen Ökostrom.

Ökostromanbieter, wie Greenpeace Energy beispielsweise, lassen sich ihre Produkte nicht zertifizieren, da die Unabhängigkeit bewahrt und die Verbindung zu konventionellen Stromanbietern gekappt werden soll. Da diese Stromanbieter von verschiedenen Umwelt- und Naturschutzorganisationen getragen werden und ihr Geschäft transparent darlegen, ist eine Zertifizierung in dem Fall auch nicht nötig.

Weitere Informationen zu den Zertifikaten

Das Grüner Strom Label

Träger des Vereins Grüner Strom Label, der das gleichnamige Label vergibt, sind NABU und BUND. Der Verein wurde 1999 von der Firma EUROSOLAR mit dem Ziel der Strommarkttransparenz gegründet. Heutzutage zertifiziert er Ökostromtarife und sorgt mit seinen Kriterien für die Vergabe des Labels dafür, dass die Energiewende vorangetrieben wird und durch Investitionen der Stromanbieter, zu welchen sie sich bei der Zertifizierung verpflichten, neue Ökostromprojekte entstehen.

Das OK-Power Label

 EnergieVision e. V. ist seit 2000 präsent. Der Verein wurde ebenfalls gegründet um die Strommarkttransparenz zu erhöhen. Genau wie Grüner Strom Label zertifiziert der Verein, der von verschiedenen Umweltorganisationen getragen wird, verschiedene Ökostromprodukte. Der Kriterienkatalog sieht auch vor, dass die zertifizierten Stromanbieter in neue Ökostromprojekte investieren und damit die Energiewende aktiv mitfördern.

Zertifikate vom TÜV Nord / TÜV Süd

 Ökostromtarife werden auch vom TÜV Nord und TÜV Süd zertifiziert. Dabei existieren gleich mehrere Varianten mit unterschiedlichen Kriterien.

Alle zertifizierten Stromanbieter müssen in erster Linie in neue Ökostromprojekte investieren und ihre Kraftwerke modernisieren, da diese nicht älter als 6, bzw. 12 Jahre alt sein dürfen. Der Strom muss natürlich auch aus zu 100 Prozent regenerativen Quellen stammen.

Dabei stehen die folgenden Labels für echten Ökostrom mit zusätzlichem Nutzen für die Umwelt:

  • TÜV Süd: „EE01“ und „EE02“
  • TÜV Nord: „Geprüfter Ökostrom“ durch TÜV NORD CERT

Andere Labels für Ökostrom gibt es vom TÜV nicht. Sollte ein anderes Label ausgewiesen sein, steht dies aller Wahrscheinlichkeit nicht für Ökostrom.

Weitere Informationen zu Ökostromlabels und Ökostrom selbst gibt es hier: http://energieinitiative.org/stromanbieter-wechseln/

 

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.